Burlesque als Kulturbarometer – ein Gespräch mit Dr. Joanna Staśkiewicz
Dr. Joanna Staśkiewicz von der Fakultät für Kulturwissenschaften der UKW über die Kunst der Performance.
Burlesque ist viel mehr, als nur Fächer oder Corsage - sie ist eine Erzählung über Emotionen, Identität und gesellschaftliche Stimmungen. Dr. Joanna Staśkiewicz von der Fakultät für Kulturwissenschaften der UKW spricht in einem Interview mit der „Tageszeitung“ darüber, warum diese Performancekunst mehr enthüllen kann als ein Striptease.
Anlässlich des bevorstehenden "First German Burlesque Festival" in Hamburg gab Dr. Joanna Staśkiewicz der „Tageszeitung“ ein Interview über Burlesque, ihre Geschichte und ihre Bedeutung als Barometer lokaler sozialer und politischer Stimmungen.
Dr. Staśkiewicz betont, dass Burlesque weit mehr ist als nur Striptease: "Es ist für mich die Performance der Emotionen. Die Künstler*innen bringen ihre eigene Geschichten auf die Bühne. Entscheidend ist dabei immer die Narration im Akt. Deshalb ist Burlesque viel mehr als nur die Kunst des Ausziehens."
Durch ihre Forschungen zur Burlesque in New Orleans, Berlin und Warschau weist sie auch auf die Unterschiede zwischen den Städten hin: "Burlesque ist immer ein lokales Barometer, weil die Performer*innen oft mit lokalen Elementen spielen. In New Orleans haben Burlesque-Performer Voodoo Shows gemacht. In Polen gab es Shows, die die katholische Erziehung kritisieren. In Berlin gibt es Shows, die sich auf die Weimarer Zeit beziehen oder welche über Clubkultur und Technomusik. Das ist ein faszinierendes Phänomen".
Das Interview ist unter dem folgenden Link zu finden.